Hast du das Stress-Tiger-Gen?

Hast du das Stress-Tiger-Gen?

Miniserie 1: Gene, Stress und Gentests

 

Guten Tag oder guten Abend, 

Ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber ich hätte nichts dagegen, wenn ich von all dem mehr hätte: volle Leistung im Job, eine strahlende Haut, erfüllte Sexualität, Gelassenheit und Lebensfreude. Wir alle wollen viel – und das ist auch gut so. Doch genau diese Wünsche geraten oft unter Beschuss, wenn wir dauerhaft gestresst sind.

Warum? Damit kommen wir zu einem absoluten Lieblingsthema von mir: Stress, Stressabbau und die Rolle der Genetik in all dem. Weil das Thema so spannend und so umfangreich ist, gibt es mal wieder eine kleine Mini-Serie im Blog. Heute Stress und Genetik: Teil 1: Warum Stress auf Dauer gefährlich ist, und was deine Gene damit zu tun haben.

 Diese Blog-Reihe basiert zum großen Teil auf den Präsentationen von Dr. med. Kira Kubenz, und Prof. Dr. Jörg Kriegsmann, die sie im Baustein Genetik unserer Weiterbildung zum Health Coach gehalten haben (sollten in diesem Blog Fehler vorkommen, ist dies allein meine Verantwortung).

In Teil 1-3 meiner Genetik-Serie zeige ich dir: wie genau Stress funktioniert und mit deinen Genen zusammenhängt. Was du auch ohne Gentest schon tun kannst. 2. Cortisol und Serotonin in der Perimenopause. Warum Frauen ab jetzt Stress-Profis werden müssen. Und in Teil 3, welche Gentests wir wirklich empfehlenswert finden.

Let´s dive in:

Ganz ehrlich: unser Körper bräuchte mal einen Screen-Refresh . Denn: seit 150.000 Jahren tickt unser Körper immer noch nach Steinzeit-Programm. Sobald Gefahr droht, schaltet er in den Säbelzahntiger-Modus: Adrenalin und Cortisol schießen nach oben, Herzschlag und Blutdruck steigen, die Verdauung stoppt – wir sind bereit für Flucht oder Angriff.

Kurzfristig brillant – selbst wenn der Angreifer nur eine Email ist und wir innerlich auf einen mentalen Baum flüchten. Doch was passiert, wenn wir auf den Baum geflüchtet sind und der Tiger es sich darunter gemütlich macht und auf uns wartet? (Danke für das tolle Bild, Kira!).

Wenn der Tiger, der Stress, – in unserer Wahrnehmung – nicht verschwindet, wird Stress chronisch. Und dann greifen die Stresshormone und Neurotransmitter genau die Bereiche an, die uns so wichtig sind: Leistung, Haut, Libido, Gewicht, Stimmung und Schlaf.

Und jetzt kommt die Genetik ins Spiel.
Nicht jeder Mensch reagiert gleich. Manche bleiben auch unter Druck erstaunlich gelassen, während andere schnell erschöpfen. Der Unterschied liegt unter anderem in unseren Stressgenen: Gene, die bestimmen, wie schnell Neurotransmitter abgebaut werden oder wie empfindlich unsere Stressrezeptoren sind. Hier die wichtigsten:

Das COMT-Gen steuert die Enzyme, die Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin abbauen – wie schnell oder langsam das passiert, entscheidet über innere Ruhe oder Nervosität unter Druck. Die genetische Variante von COMT met-met, führt dazu, dass du Stressneurotransmitter 4x so langsam abbaust – also in Bezug auf Aktivierung „always on“ bleibst. Das betrifft 20% der kaukasischen Bevölkerung (weißhäutige Mitteleuropäer)!

Das MAOA-Gen baut Serotonin, aber auch Dopamin und Noradrenalin ab – Varianten bestimmen, wie stark du Stimmungsschwankungen unter Stress erlebst.

Transporter: z. B. DAT (Dopamin) oder SERT (Serotonin) regulieren, wie lange ein Botenstoff im synaptischen Spalt bleibt.

Rezeptoren: z. B. DRD2 (Dopamin) oder HTR2A (Serotonin) legen fest, wie sensibel deine Zellen auf Stresssignale reagieren.

Ob du dich bei Stress also eher unruhig, gelassen oder sofort erschöpft fühlst, hängt nicht nur von deiner Lebensweise ab – sondern auch davon, wie deine Gene diese Wege „verdrahtet“ haben.

Das kannst du tun – auch ohne Gentest

 Für Dopamin (Motivation & Energie):

  • Eisen: Cofaktor für die Umwandlung von Tyrosin zu L-Dopa → Basis für Dopamin.
  • Vitamin B6: nötig für den letzten Schritt, Dopamin-Synthese aus L-Dopa.

 Für Serotonin (Gelassenheit & Schlaf):

  • Folsäure (B9) & Vitamin B12: sichern die Methylierung und damit die Umwandlung von Tryptophan über 5-HTP zu Serotonin.
  • Magnesium: stabilisiert die Rezeptorfunktion und fördert Entspannung.

 Für Cortisol (Stresshormon-Balance):

  • Vitamin C: wichtig für die Cortisol-Synthese in der Nebenniere.
  • Zink: beteiligt am Hormonstoffwechsel und reguliert Entzündungen.
  • Vitamin B6: unterstützt den Abbau von überschüssigem Cortisol.

So, das war die wichtigste Information für alle Menschen.

Wenn du in die 51% der Bevölkerung gehörst, die ein XX-Chromosom haben (aka Frauen) – dann ist der nächste Blogteil besonders für dich: warum für Frauen Stressmanagement in der Perimenopause zum Game Changer wird (natürlich auch für Männer interessant, die mit Frauen zwischen 40-60 zu tun haben ).

So grüße ich dich heute – kurz vor meiner nächsten Chill-Zeit an der Nordsee. Hab eine phantastische Zeit bis zum nächsten Blog,

herzlich, Ursula

 

Quellen
Dr. med. Kira Kubenz. Das Stresspanel. Holistic Health & Longevity Coach. Unveröffentlichte Kurspräsentation. August 2025

Kontakt zu Dr. med. Kira Kubenz und ihren Angeboten als Präventiv-Medizinerin mit Gen-Panels: www.ihre-gene.de

Prof. Dr. Jörg Kriegsmann Präsentationen zu Genetik und Gentests. Unveröffentlichte Kurspräsentation. August 2025

Kontakt zu Professor Kriegsmann und Genetiktests B2C: https://geneventure.de